Unternehmensnachrichten·11 Dec 2025
FULDA, DEUTSCHLAND (18.12.2025)
“Einem Kunden „Ja“ zu sagen, ist leicht. Aber dieses „Ja“ auch einzuhalten, ist das, was am Ende zählt.”
In einem Verteidigungs- und Sicherheitsumfeld, das durch steigende Investitionen, Rückbesinnung auf Kampfbereitschaft und zunehmend komplexere operative Anforderungen geprägt ist, ist dieser Unterschied noch bedeutsamer geworden. Die Erwartungen, die heute an Produzenten gestellt werden, gehen über Verfügbarkeit oder Ambitionen hinaus. Es zählen vor allem Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und die Fähigkeit, unter Druck zu liefern.
Daniel von Chamier, Group Director of Sales, hat von seiner Position als Leiter der weltweiten Vertriebsaktivitäten bei Mehler Systems einen klaren Blick darauf, wie sich diese Erwartungen entwickeln. Er beschreibt einen Markt, in dem Projekte an Größe und Komplexität zunehmen, so dass Organisationen ihre Struktur und ihre betrieblichen Prozesse ständig neu bewerten müssen.
Für Mehler Systems bedeutet das einerseits, auf den bereits vor Jahren gelegten Fundamenten aufzubauen, und andererseits, sich fortlaufend anzupassen. Kapazitätserweiterung, Internationalisierung und beständige Liefertreue sind nicht das Ergebnis einer einmaligen Strategieverschiebung, sondern eines fortlaufenden Prozesses, der durch sich verändernde Anforderungen der Märkte geprägt ist.
“Was Sie jetzt sehen, ist das Ergebnis von Entscheidungen, die wir schon vor geraumer Zeit getroffen haben. Und diese Arbeit dauert bis heute an”, erklärt von Chamier. “Als sich die Anforderungen änderten und die Projekte größer und komplexer wurden, war schnell klar, dass man mit den bestehenden Strukturen allein nicht würde weitermachen können.”
Statt auf kurzfristige Marktsignale zu reagieren, bereitet Mehler Systems sich langfristig auf sich verändernde Bedarfe und Anforderungen vor. Die Produktionskapazitäten werden gruppenweit ausgebaut und die Organisationsstrukturen für ein dauerhaftes, aber nachhaltiges Wachstum angepasst.
Parallel dazu wird die Verkaufsorganisation auf zunehmende Internationalisierung ausgerichtet. Während die deutschsprachigen Märkte ein wichtiges Fundament bleiben, unterstützt die Gruppe zunehmend Kunden, die in Regionen mit völlig unterschiedlichen Beschaffungsbedingungen, Zeitvorstellungen und operativen Realitäten tätig sind.
"Wir bauen die Produktion weiter aus und setzen gleichzeitig die Stärkung unserer Vertriebsorganisation fort", so von Chamier. "Ein wichtiger Teil davon ist die verstärkte Fokussierung auf internationale Märkte."
Mit dem Footprint des Unternehmens wächst auch die Komplexität des betrieblichen Umfeldes. Eine erfolgreiche Erfüllung der Kundenwünsche erfordert heute ein genaues Verständnis der lokalen Zusammenhänge – von Beschaffungsprozessen bis hin zu kulturellen Erwartungen. Der Aufbau von internationalen Teams, die dieses Knowhow besitzen, bleibt eine Priorität, um bei steigender Nachfrage eine engere Zusammenarbeit und eine realistischere Ausrichtung auf die Kundenwünsche zu ermöglichen.
Derzeit ist das Wachstum in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum besonders stark, was umfassende Veränderungen der Verteidigungsplanung und der Beschaffungsprioritäten widerspiegelt.
Mit der Rückbesinnung auf territoriale Verteidigung und Kampfbereitschaft überprüfen die Kunden nicht nur, was sie beschaffen, sondern auch wie. Systemintegration, Lieferfristen und Resilienz der Lieferkette sind zu entscheidenden Faktoren für Beschaffungsentscheidungen geworden.
Mit steigender Nachfrage bleibt die Balance zwischen Wachstum und bestehenden Lieferverpflichtungen eine der komplexesten Herausforderungen der Gruppe. Die Erweiterung der Produktionskapazitäten, Investitionen in Vertriebsteams und die Verbesserung der internen Koordination waren notwendig, um die Service-Levels auf allen Märkte aufrechtzuerhalten.
"Es ist immer noch eine Gratwanderung", sagt von Chamier. "Es gibt Momente, in denen die Nachfrage hart an der Grenze des Machbaren liegt. Aber dank der Erweiterungen, die wir vorgenommen haben, ist noch Spielraum. Das ist wichtig, denn die Zuverlässigkeit ist schnell dahin, wenn man sich übernimmt."
Von Chamier sieht die Markt-Performance von Mehler Systems nicht als Ergebnis eines einzelnen entscheidenden Schrittes, sondern als Resultat von Beständigkeit. “Es kommt immer auf mehrere Faktoren an”, erklärt von Chamier.
Von zentraler Bedeutung sind unsere internen Kompetenzen. Entwicklung, Test und Validierung finden für alle Produktbereiche intern statt. So können wir schneller auf veränderte Anforderungen reagieren und sicherstellen, dass einzelne Komponenten unter realen Einsatzbedingungen reibungslos zusammenarbeiten.
Dieser Ansatz wird durch jahrzehntelange Erfahrung gestützt. Nach mehr als 40 Jahren in der Branche besitzt Mehler Systems ein tiefes Verständnis von Werkstoffen, Zulieferern und Produktionsrealitäten und kann Risiken frühzeitig im Entwicklungs- und Lieferprozess erkennen und eindämmen.
Transparenz und Verantwortung sind für Mehler Systems die Grundlage für langfristige Kunden- und Partnerbeziehungen.
"Vertrauen entsteht durch Leistung, nicht durch Reden", weiß von Chamier. "Das heißt, transparent zu sein bei dem, was funktioniert, was nicht, und wo die Grenzen liegen."
Tests spielen eine entscheidende Rolle bei dieser Ehrlichkeit. Die Leistung wird umfassend validiert, und die Ergebnisse verschwinden nicht in der Schublade. Langlebigkeit, Tragekomfort und Integration werden nicht als Sekundärtugenden erachtet, sondern spielen von vornherein eine zentrale Rolle.
“Testen ist für uns kein Verkaufsargument. Es ist vielmehr eine Verantwortung”, sagt von Chamier. “Denn letzten Endes wird jemand dieses System in einer Situation tragen, in der sehr schnell sehr viel schief gehen kann.”
Diese Denkweise gilt nicht nur für Produkte, sondern auch für Partnerschaften. Viele Kundenbeziehungen erstrecken sich über Jahre und mehrere Ausrüstungsgenerationen. Sie erfordern eine kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Bedrohungen, operative Konzepte und Nutzererfordernisse. Diskretion ist nach wie vor unerlässlich, weil Vertrauen in diesem Sektor oft mehr durch Zuverlässigkeit als durch Sichtbarkeit definiert wird.
Die enge Zusammenarbeit mit Elite-Spezialeinheiten prägt weiterhin die Entwicklung in der gesamten Gruppe und ist der Garant für praxisgerechte Lösungen.
“Sie sorgen dafür, dass wir ehrlich bleiben”, sagt von Chamier. “Wenn Sie mit Menschen zusammenarbeiten, die das Equipment im echten Einsatz nutzen, haben Theorien oder Marketing-Knüller, die auf dem Papier toll aussehen, keinen Wert.”
Diese Partnerschaften gehen weit über eine klassische Lieferantenbeziehung hinaus. Ständiger Austausch und direktes Feedback beeinflussen alles: vom ballistischen Design über die Bekleidungskonstruktion bis hin zur Ausrüstungsintegration.
Das Feedback aus dem Feld konzentriert sich auf praktische Aspekte wie Mobilität, Tragekomfort, Temperaturmanagement, Gewicht und das Verhalten von Systemen unter Stress, Ermüdung und ständiger Bewegung. Dieser Input trägt dazu bei, dass Lösungen wie gewünscht funktionieren, wenn es hart auf hart kommt.
Große Programme wie MOBAST haben Mehler Systems’ Fähigkeit, unter Druck zu liefern, weiter gestärkt. Das Programm wurde termingerecht durchgeführt und bewies die Fähigkeit der Gruppe, komplexe und volumenintensive Anforderungen unter voller Wahrung der Qualitätskriterien zu bewältigen und parallel dazu weitere Kunden aus Militär und Polizei zu bedienen.
“Einer der wichtigsten Aspekte war, dass dieses Programm absolut termingerecht geliefert wurde”, erklärt von Chamier. “Das ist bei großen Verteidigungsprojekten alles andere als selbstverständlich.”
Intern bestätigten diese Programme die Fähigkeit der Organisation, die Produktion schnell auf ein gefordertes Niveau zu steigern. Innerhalb kurzer Zeit wurden neue Anlagen errichtet, die Produktion zügig hochgefahren und die Qualitätsstandards durchgängig eingehalten.
“Was mich besonders stolz macht, ist, dass die Qualität nicht darunter gelitten hat”, ergänzt von Chamier. “Kein einziges System wurde abgelehnt.”
Neben großen Rahmenprogrammen war Mehler Systems auch in dringende, komplexe Projekte involviert. Zu den größten Herausforderungen gehörte die Unterstützung der Gruppe für die Ukraine, weil es eine rasche Koordinierung zwischen mehreren Kompetenzen und Einrichtungen erforderte.
Mehler Systems wurde in diesem Zusammenhang beauftragt, eine umfassende Komplettlösung anzubieten, die Schutz, taktische Bekleidung und Ausrüstung kombiniert. “Ein solches Projekt unter Zeitdruck und zwischen mehreren Unternehmen zu koordinieren, ist eine Herausforderung, zeigt aber auch, was wir als Gruppe auf die Beine stellen können”, so von Chamier.
Für von Chamier verdeutlichte das Projekt auch die Verantwortung, die mit der Durchführung unter realen Bedingungen verbunden ist. Es unterstreicht die Bedeutung von Vorbereitung, Koordination und Zuverlässigkeit, wenn die Termine knapp und die Konsequenzen spürbar sind.
Internationalisierung bleibt für Mehler Systems auch in Zukunft eine klare Priorität. Im Fokus steht dabei die Stärkung der Präsenz in Schlüsselregionen unter Wahrung der Zuverlässigkeit und des Vertrauens, das hinter langfristigen Partnerschaften steht.
Die Vertriebskanäle werden weiter ausgebaut, das Knowhow gezielt gestärkt und der direkte Kundenkontakt durch internationale Fachmessen und Präsenz vor Ort gepflegt.
An den Prinzipien, auf denen diese Gespräche beruhen, ändert sich letztlich nichts. Wachstum ist nur dann sinnvoll, wenn die eingegangenen Verpflichtungen erfüllt werden können: beständig, in voller Stückzahl und unter Druck.